Erfahrungsbericht zum Dualen Studium
Erfahrungsbericht von Michael B.
VWA OWL in Bielefeld – Bachelor of Arts
Zu Beginn der Oberstufe am Gymnasium in Delbrück wusste ich überhaupt noch nicht, was nach dem Abitur folgen sollte. Zwischen dem elften und zwölften Schuljahr machte ich ein freiwilliges Praktikum in der Buchhaltung eines Industrieunternehmens. In den darauffolgenden Sommerferien stellte dieses Unternehmen auf eine andere Finanzsoftware um, benötigten dabei personelle Unterstützung und baten mir einen Ferienjob an. Fast die gesamten Ferien verbrachte ich mit den Zahlen der Finanzbuchhaltung. Danach war mir klar – das kann ich mir langfristig vorstellen! Mir wurde dort eine Ausbildungsplatzt für das kommende Jahr angeboten.
Obwohl für mich im Anschluss eigentlich klar war, wo ich meine Ausbildung machen möchte bewarb ich mich noch bei einigen anderen Unternehmen für eine Ausbildung zum Industriekaufmann, unter anderem bei ELHA-MASCHINENBAU Liemke KG. Nach einem Einstellungstest und -gespräch wurde mir auch dort ein Ausbildungsplatz angeboten. In einem weiteren Gespräch wurde ich gefragt, ob ich mir auch ein Duales Studium vorstellen könnte. Klare erste Antwort: Nein!
Glücklicherweise ließ ELHA nicht locker und versuchte mich zu überzeugen – erfolgreich! Nachdem ich mir die Akademie anschauen und mir in einer Vorlesung ein Bild vom Studium machen konnte, sagte ich zu und unterschrieb ein paar Tage später die Verträge. Einen Ausbildungsvertrag zum Industriekaufmann und einen Studienvertrag zum Betriebswirt (VWA).
Nach dem Abitur startete ich die Ausbildung bei ELHA-MASCHINENBAU. Kurz darauf begann auch das Studium an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Ostwestfalen-Lippe in Bielefeld. Durch das parallel laufende Studium wird die Ausbildungszeit von drei auf eineinhalb Jahre verkürzt. Das Studium dauert drei Jahre. Es gibt bei diesem Konzept keinen Blockunterricht, sodass ich in den ersten eineinhalb Jahren montags bis mittwochs nahezu alle Abteilungen bei ELHA durchlief. Donnerstags und freitags morgens wurde ich in der Berufsschule in Bielefeld auf die Abschlussprüfung zum Industriekaufmann vorbereitet, freitags nachmittags und samstags morgens ging es zu den Vorlesungen der VWA.
Nach den schriftlichen und der abschließenden mündlichen Prüfung, durfte ich mich Industriekauf-mann nennen und das Studium stand im Fokus. Zur Berufsschule musste ich natürlich nicht mehr. Die Arbeitswoche bestand fortan aus vier Tagen. Freitags morgens wurde ich freigestellt, die Vorlesungen waren weiterhin freitags nachmittags und samstags. Bei ELHA bleib ich nun in einer vorerst festen Abteilung – dem technischen Kundendienst. Ich lernte hier alles deutlich intensiver kennen und bekam einen stärkeren Einblick in die Prozesse des gesamten Unternehmens.
Im Laufe des Studiums änderte die VWA ihr Programm. Es war nun auch möglich, nach dem Betriebswirt (VWA) einen Abschluss zum Bachelor of Arts (Business Administration), in Kooperation mit der FH Südwestfahlen und der VWA Hellweg-Sauerland, anzuhängen. Der zusätzliche Aufwand ist überschaubar und ELHA unterstützte mich auch dabei. So standen dann die Abschlussprüfungen zum Betriebswirt an, inklusive einer Diplomhausarbeit, die später als Bachelorarbeit angerechnet wird. Die durchaus intensiven Lernphasen haben sich gelohnt und das nächste Etappenziel war erreicht. Bei ELHA bekam ich nach einigen Wochen im Einkauf die Möglichkeit als Projektcontroller in der Buchhaltung zu arbeiten. Seitdem bin ich dort nun tätig.
Fortan gab es an der VWA nur noch wenige Präsenzveranstaltungen in Bielefeld. Um den Bachelor-abschluss zu erlangen waren zwei zusätzliche Klausuren sowie zwei kleine Seminarmodule notwen-dig. Nach Übergabe der Bachelorurkunde war auch das Studium vollständig beendet. Der Masterabschluss kam für mich nicht mehr in Frage.
Am Ende bin ich froh, dass ELHA-MASCHINENBAU Liemke KG mir die Chance zu diesem Dualen Studium gegeben hat. Die stressige Zeit mit der dreifachen Belastung durch Arbeit, Berufsschule und Vorlesungen und der damit verbunden sechs-tage-Woche – also dem Wochenendstart samstags um drei Uhr – wurde schnell zur Gewohnheit. Im Nachhinein war dieses eine der wichtigsten Erfahrungen. Zeitmanagement war auch bei der VWA ein Thema, da alle Studierenden den gleichen Weg gingen. In der Berufsschule und in den Vorlesungen waren wir ausschließlich mit den VWA-Studenten unseres Jahrgangs zusammen, der aus ca. 30 Personen bestand. Massenveranstaltungen in großen, überfüllten Hörsälen oder Anonymität gab es nicht. Als Dozenten fungieren sowohl Professoren von Universitäten aus ganz Deutschland, als auch Praktikern aus Wirtschaft und Industrie. Praxisnähe war im Studium immer ein Thema; gelang mal mehr, mal weniger. Da für mich ein Vollzeitstudium zunächst nicht in Frage kam, war der stetige Wechsel zwischen Theorie und Praxis ein gutes Konzept.
Rückblickend war das Duale Studium bei ELHA-MASCHINENBAU eine richtige Entscheidung. Mit 23 Jahren konnte ich nicht nur auf eine abgeschlossene Berufsausbildung, sowie Abschlüssen zum Betriebswirt (VWA) und zum Bachelor of Arts zurückblicken, sondern auch auf etwas Berufserfahrung.